KI-Lehrmeister, Prozess-Profi oder exzellente Avantgarde?

Wo steht die Hochschule im Bereich KI? Die KI-Reifegrad-Matrix kann bei der SelbsteinschÀtzung helfen. (Link zum Fragebogen am Ende).

Sieht die Mehrheit der Professoren es eher als Gefahr statt Chance an? Verbietet das PrĂŒfungsamt die Nutzung von GPT? Dies deutet auf Position 1 in der Reifegrad-Matrix hin, die klassische Alma Mater.

Oder hat Ihre Hochschule das Thema KI nicht nur bereits in jeden Studiengang als (freiwilliges) Modul „KI“ integriert sondern schult die LehrkrĂ€fte und hĂ€lt diese an, es in das eigene Fach anwendungsbezogen zu integrieren? Sind Akkreditierungsbeauftragte informiert, das Thema KI in neue ModulhandbĂŒcher zu integrieren? Dann dĂŒrfte Ihre Hochschule auf dem Weg zum KI-Lehrmeister (Pos 3) sein.

Die Verwaltung, das Marketing und die Bewerbermanager sowie die Forschung setzen KI intensiv ein? LehrkrÀften geben Sie die Möglichkeit, die generative KI zu nutzen, um Fallstudien oder Aufgaben zu erstellen? Auch Studierende haben einen datenschutzkonformen GPT-Zugang? Dann sind Sie eher auf dem Weg zum KI-Prozess-Profi.

Oder arbeiten Sie parallel an KI-Innovationen, einerseits im Bereich der LehrplĂ€ne, andererseits im Bereich der Prozesse der Verwaltung und auch des Lernens? GlĂŒckwunsch. Sie sind auf dem Weg zur exzellenten KI-Avantgarde!

Die KI-Reifegrad-Matrix soll helfen bei der Frage ‚Wo stehen wir als Hochschule im Bereich KI? Wo wollen wir hin?‘. Mittels des unten angefĂŒhrten Fragebogens kann eine erste SelbsteinschĂ€tzung erfolgen.

Lesebeispiel: Die in Quadrant 9 dargestellte Hochschule hat KI in den Lehrplan MITTEL integriert, also nur in spezifischen Modulen, wobei diese spezifischen Module aber qualitativ eher schlecht (rot) bewertet sind, z.B. da die Module nicht aktuell oder nicht praxisrelevant sind. Die Hochschule hat KI in die Prozesse HOCH-integriert, also in Verwaltung UND Lehre, und dies ist qualitativ befriedigend (gelb) bisher gelungen.

Im Rahmen des Projektes soll hochschulĂŒbergreifend ein nationaler KI-Index der Hochschulen in Deutschland erstellt werden. Auch soll interessierten Hochschulen ein Entwicklungspfad von z.B. „wir sind Lehr-Experimentator (Pos 2) und wollen KI-Lehrmeister (Pos 3) werden“ in einem Leitfaden aufgezeigt werden. Erste Ideen sind vielversprechend. Um die SelbsteinschĂ€tzung mit einer FremdeinschĂ€tzung abzugleichen zu können, mĂŒssen klare Definitionen und Messkriterien fĂŒr jede Achse und Kategorie entwickelt werden. Die Integration einer dritten Dimension soll dann auch dazu dienen, die qualitativen Aspekte der KI-Integration zu erfassen, z.B. kann mit Ampelfarben gezeigt werden, ob die Integration in Prozess und/oder Lehre gut gelungen und ganzheitlich ist.

Probieren Sie gerne selber den Prototyp des Reifegrad-Fragebogens aus, um nach 10 Fragen sofort eine EinschÀtzung und Bewertung zum KI-Reifegrad zu erhalten: https://trainex22.de/campusmanagement/KI-Reifegrad

MUSE (Motivation-Understanding-Schema for Effectiveness)

Die Aufgabe des Chatbots ALIX ist es, Studierende zu motivieren, zu ermutigen, bei Mobbying oder Prokrastination zur Seite zu stehen. Als Teil des SMARTA-Projekts soll die Motivations-EffektivitĂ€t analysiert werden, wozu fraglich ist, ob Studierende motiviert oder unmotiviert den Chat beginnen und ob sich das Motivationsniveaus durch den Chat mit ALIX Ă€ndert. Zum Beispiel könnte ein Studierender das GesprĂ€ch unmotiviert beginnen und sich nach dem GesprĂ€ch mit ALIX nicht besser fĂŒhlen. Wir nennen dies eine ‚Stagnationsspirale‘. Idealerweise möchten wir, dass ALIX Studierenden, die sich niedergeschlagen fĂŒhlen, hilft, motivierter zu werden, was wir als ‚Motivations-Neustart‘ bezeichnen.

Aktuell können wir die Stimmung/Sentiment jedes Chats und auch SentimentumschwĂŒnge (!) messen. Wir kennen die Namen der Nutzer nicht, aber können das Sentiment des Chats wĂ€hrend der Nutzung sofort analysieren und aufzeichnen. Dies ermöglicht es uns zu verfolgen, wie oft etwas wie ein ‚Euphorie-RĂŒckgang‘ vorkommt. Derzeit sind die ProzentsĂ€tze in unserer Matrix nur grobe SchĂ€tzungen. Wir werden genaue Zahlen im FrĂŒhjahr 2024 veröffentlichen.

KI – Marie (Studienberatung)

Zu einem konkreten Studiengang wurde ein Studienberater entwickelt und praktisch ausgetestet.
Der Studienberater kann mit oder ohne Video in einen frame der Hochschule eingebunden werden.
Der Studienberater basiert auf 5 Seiten an Information zu Studiengang und Hochschule und arbeitet anhand eines GesprÀchsleitfadens. Die TonalitÀt ist wÀhlbar. Konkret kann der Berater getestet werden mit realen Daten zum Studiengang Journalismus der Hochschule FHM mit jugendlicher TonalitÀt hier: http://studienberater.ki-campus.eu

Marie ist ein Chatbot aus dem Bereich „Staff: Management of Academic and Relevant Tasks with Chatbots“ (S:Mart-C)

KI – Sofia

Zusammen mit UniversitĂ€ten aus Deutschland, Griechenland, Bulgarien, Italien und Nordmazedonien nehmen wir am Projekt „ADA“ teil. ADA versucht, weiblichen Unternehmerinnen zu helfen. Und unser Chatbot namens SOFIA versucht, diese neugierig darauf zu machen und „verwickelt“ Sie in ein GesprĂ€ch.

Sofia spricht nicht nur english sondern auch deutsch. Im Dialog-Design wird Sofia Sie nach Ihrer Startup-Idee fragen, Sie ermutigen, dann einen Namen fĂŒr das Startup finden, nach Problemen fragen, eine Antwort finden und dann aber abbrechen, und einen menschlichen Mentor empfehlen. Testen Sie es aus: Sofia!

Titelfinder-Architektur und Profi-Prompt

Noch unterschĂ€tzt wird vermutlich, dass das Prompten eine neue Medienkompetenz darstellt und es Ă€hnlich wie Profi-Googler auch Profi-Prompter geben wird, die sehr lange „Pro“-Prompts erstellen, um die KI zu einem optimalen Output zu bringen. Im folgenden Beispiel werden bekannte sowie erfragte und auch festgelegte Daten in einem Pro-Prompt durch das Campus-Management-System kombiniert. Der Ablauf ist wie folgt:

1) dem Campus-Management-System ist bekannt, welcher Studierende eine Abschlussarbeit zu erstellen hat.
2) Innerhalb des Campus-Management-Systems wird solchen Studierenden die Möglichkeit gegeben, auf den Service „Titel fĂŒr Arbeit finden“ zu klicken.
3) Der Studierende wird dort befragt nach „3 Stichworten zur geplanten Arbeit“ sowie dem „Umfang in Seiten“ und einem vorhandenen Arbeitstitel, wie in Abb. 6 dargestellt.
4) Bekannt ist dem Campus-Management-System bereits die Studienrichtung (z.B. Psychologie“) sowie der Abschluss (z.B. Bachelor).
5) Festgelegt durch die Hochschule ist z.B. „kein Fragezeichen im Titel“ oder das Gliederungssystem.
6) Wenn der Studierende die Fragen beantwortet hat, wird mit Klick im Hintergrund der Profi-Prompt erstellt als Kombination aus erfragten, bekannten und hochschulspezifischen Details sowie den fĂŒr Titelfindung aufgabenspezifischen Anweisungen.
7) Mit dem Prompt wird via die API die KI befragt und das Ergebnis an TraiNex geliefert.
8) Das Campus-Management-System kann die Textantwort grob prĂŒfen auf z.B. nicht erlaubte Worte oder ZusĂ€tze hinzufĂŒgen wie „unverbindlich“.
9) Dem Studierenden wird der angeforderte Titelvorschlag innerhalb des Campus-Management-Systems angezeigt.
10) Der Studierende kann die Titel prĂŒfen und ggf. anpassen und fĂŒr einen von ihm definierten Titel eine Arbeitsgliederung erstellen lassen, die automatisch grob den Anforderungen der Hochschule z.B. gem. der Gliederungssystematik entspricht. 

In keinem der Schritte verlĂ€sst der Studierende das Campus-Management-System TraiNex und die KI ist nur im Schritt 7 bzw. dem gestrichelten lila Bereich involviert. 

KI – Titelfinder

ChatGPT im praktischen Hochschuleinsatz – Titelfinder fĂŒr Abschlussarbeiten

KĂŒnstliche Intelligenz und ChatGPT sind in aller Munde. Prof. Dr. Stefan Bieletzke von der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) hat nun einen so genannten „Titelfinder“ programmiert. Dieser begleitet Studierende aktiv im Dialog mit ChatGPT und hilft dabei, Fragen an das System so zu stellen, dass brauchbare Ergebnisse herauskommen. Prof. Dr. Bieletzke lehrt das Thema „KĂŒnstliche Intelligenz“ seit ĂŒber zehn Jahren im Studienfach Medientechnologien an der FHM. Er forscht zu dem Thema „KI-Integration in Campus-Management-Systeme“, ist GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Trainings-Online GmbH und assoziierter Partner im Erasmus+ Projekt „HYBOT“ (Enhancing hybrid teaching in higher education through chatbots) der europĂ€ischen Union.

Jeder Studierende wird bald kĂŒnstliche Textintelligenz wie ChatGPT als Hilfsmittel nutzen, Ă€hnlich wie einen Taschenrechner, eine Suchmaschine oder einen Drucker. FĂŒr Hochschulen ist es ratsam, ChatGPT frĂŒhzeitig in den Studienalltag und den digitalen E-Campus zu integrieren. Erfolgreiche Integration bedeutet dabei, dass die KI weitgehend im Hintergrund und unmerklich agiert und den Nutzern kollegial zuarbeitet. Exemplarisch haben wir uns in einem ersten Projekt auf die Herausforderung fokussiert, die Studierende haben, die kurz vor dem Abschluss stehen. Fraglich war, wie man eine Empfehlung fĂŒr einen guten wissenschaftlichen Titel geben kann. Die Intelligenz von ChatGPT sollte dazu zwar genutzt werden, aber so, dass die Studierenden den E-Campus gar nicht verlassen mĂŒssen und, aus DatenschutzgrĂŒnden, sich auch nicht bei ChatGPT registrieren mĂŒssen.  

Als Lösung wurde in Zusammenarbeit mit der FHM die technisch-aufwĂ€ndige Schnittstelle der kĂŒnstlichen Intelligenz genutzt und es entstand der „Titelfinder“. Studierende können den Titelfinder direkt innerhalb des von der FHM genutzten E-Campus TraiNex aufrufen. Der Titelfinder fragt dann den Studierenden nach seinen ersten Ideen, kombiniert diese automatisch mit der Studienrichtung und dem von der FHM geforderten Gliederungsstil. Ohne den gewohnten E-Campus zu verlassen, werden dem Studierenden mehrere hochwertige Titelanregungen angezeigt, die wissenschaftlich-kreativ als Vorschlag genutzt werden können. Auch die Gliederung oder Thesen können dialogisch zusammen mit ChatGPT aufgebaut werden.

Kostenloser Zugang:

Der Titelfinder ist bis Ende MĂ€rz 2023 auch öffentlich verfĂŒgbar fĂŒr interessierte Personen mit dem Zugangscode „PRESSE“: http://Titelfinder.TraiNex.rocks

Weitere Literatur:

Die Anbindung und Entwicklung des Titelfinders ist wissenschaftlich beschrieben in der Publikation „Integration von KI-Chatbots in Campus-Management-Systeme von Hochschulen“ von Prof. Dr. Bieletzke. Sie findet sich hier: https://www.unidigital.news/integration-von-ki-chatbots-via-api-in-campus-management-systeme/